10 Jahre RSRG

Unsere Freude und den Stolz spüren die Kunden

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Lesedauer: 4 Minuten

 

10 Jahre Rhomberg Sersa Rail Group, erzählt von Christian Schnyder.

Mitglied der Geschäftsleitung Schweiz, verantwortlich für Kunden- und Marktbetreuung sowie Unternehmenskommunikation in der Schweiz, von 2000-2004 bei Sersa, nach einem Unterbruch 2008 zurück ins Unternehmen, seit 2016 in genannter Funktion.

Mein Vater Konrad Schnyder hat mit 55 Jahren offen ausgesprochen, dass er die Zukunft des Unternehmens frühzeitig regeln möchte. Er hat mich gefragt: „Kannst du dir vorstellen, die Sersa-Gruppe zu übernehmen und sie so zu führen wie ich?“ Ich habe das Angebot abgelehnt. Dazu muss man wissen, mein Vater hat 20 Stunden täglich, sieben Tage die Woche gearbeitet. Zur Gruppe zählten damals schon neben der Schweiz, United Kingdom, Kanada und Deutschland. Er war immer unterwegs. Meine Mutter hat sich um meine Schwester und mich gekümmert. Als Bub hat er mich manchmal auf Baustellen, zu Lokfahrten, mitgenommen. Diese Welt war faszinierend für mich, wie man sich vorstellen kann. Doch als Erwachsener habe ich gemerkt, dass mir meine eigene Familie sehr wichtig ist. Ich bin ein Familienmensch und wollte Zeit haben für meine Frau und unsere Tochter. Natürlich bin ich in meiner jetzigen Verantwortung genauso bereit, am Wochenende Anrufe entgegenzunehmen, wenn etwas Grösseres vorfällt. Aber ich habe damals schon klar gewusst, dass ich nicht in dem Ausmass zur Verfügung stehen möchte wie mein Vater.

Mehrere Varianten bei Nachfolgeplanung

Ab diesem Zeitpunkt gab es mehrere Varianten: Von der Variante, dass alles verkauft wird, bis hin zur Möglichkeit, dass die Sersa mit einer anderen Firma zusammengeführt wird. Ich wusste damals nicht, wen mein Vater in Betracht zog, um das Unternehmen weiterzuentwickeln. Er kommunizierte vorab nur: „Den Mitarbeitenden und Kunden soll es mindestens so gut gehen wie jetzt.“ Am 17. September 2012 wurde der Zusammenschluss zur Rhomberg Sersa Rail Group unterschrieben und kommuniziert. 

 

Drei Wochen später startete die InnoTrans 2012. Zu kurz war die Zeit, um noch grosse Umbauten durchzuführen. So entstand die Idee, am Stand der Partner „give aways“ vom jeweils anderen Unternehmen zu überreichen und die Messestände durch Fussspuren zu verbinden. Die Neugier und das Interesse der Fachleute an den beiden Unternehmen waren riesengross.

Waren nie Konkurrenten

Ein erstes Projekt, das die neuen Möglichkeiten an Synergien zeigte, war die Sanierung der Rhätischen Bahn. Wir hatten die guten persönlichen Kontakte zur Geschäftsleitung der Rhätischen Bahn eingebracht, Rhomberg das Know-how in der Tunnelsanierung. Wir waren nie Konkurrenten – so war beispielsweise die Sersa zwar stark im Gleisbau in der Schweiz, aber nicht in Österreich und umgekehrt. Wir haben uns ergänzt oder die kleineren Standorte zusammengeschlossen, wie in United Kingdom. Die Mitarbeiter:innen in der Gruppe waren von Anfang an auf Augenhöhe. Das mittlere und obere Management hat spätestens im Kaderaustausch gemerkt: „Die Leute können auch etwas“. Eine wichtige Erkenntnis ist dazugekommen: Um erfolgreich zu sein, braucht es neben dem fachlichen Können auch Marktkenntnisse, die persönliche Beziehung zum Kunden und das Respektieren der Gepflogenheiten und Kulturen in den Ländern. Schon bald hat sich die Stimmung verbreitet: „Es braucht uns alle noch.“

Fast wie ein Ehepaar

In schwierigen oder komplexen Situationen haben sich die beiden Eigentümer bis heute immer geeinigt. Beide setzen gleichermassen denselben Fokus: Die Weiterentwicklung des Unternehmens zugunsten der Mitarbeiter:innen und der Kunden. Es geht beiden nicht vorranging ums Geld. Ein grosser Vorteil ist natürlich, dass sich Hubert und Konrad so gut verstehen. Die beiden verbindet eine schon vor dem Zusammenschluss bestehende, langjährige Freundschaft. Jeder weiss vom anderen, wie er entscheiden würde. Die beiden sind fast wie ein Ehepaar.

 

Für mich persönlich war es ein emotionales Highlight, als das Owner Board 2016 entschied, mich in die Funktion und Verantwortung „Mitglied der Geschäftsleitung Schweiz“ zu nehmen. Ich durfte nun offiziell die Sersa in der Schweiz gegenüber Kunden vertreten. Darauf bin ich sehr stolz, ich empfinde es als eine sehr ehrenvolle Aufgabe.

Faktoren, die uns erfolgreich machen

Die Gründe für den Erfolg unserer Gruppe sind mehrschichtig. Allen voran sehe ich unsere Innovationskraft. Unsere Eigentümer zeigen ihre Freude über Neues ganz offen. Sie lieben Innovationen, sind selbst stolz, wenn man etwas Neues hervorbringt. Sie treiben die Motivation dafür bei den Mitarbeitenden an. Diese Freude und den Stolz spüren auch unsere Kunden. Ich bin überzeugt, wenn potenzielle Mitarbeiter:innen die Freude der Menschen in der RSRG spüren, können wir beste Leute gewinnen. Gelingt es uns, dieses Gefühl stärker erlebbar zu machen als andere Unternehmen, dann ist die Chance gross, dass wir gesund wachsen können.

Blick auf 2032

Im Jahr 2032 sind wir für unsere Kunden der Partner No1, weil wir sie mit unserem Wissen aus der weltweiten Gruppe unterstützen können. Unsere Kunden profitieren davon, dass wir Komplettanbieter sind und Vorreiter im Gesamtunterhalt bei Bahnen. Unseren grossen Bahnkunden helfen wir, einen Vorsprung gegenüber Elektroautos zu gewinnen und ihre Ziele, wie zero CO2 und Pünktlichkeit, zu erreichen. Die Herausforderung, eine Bahninfrastruktur ohne CO2 Ausstoss zu realisieren, nehmen wir gemeinsam an und haben dafür Lösungen gefunden. Unsere Mitarbeitenden auf der Baustelle haben Hilfsmittel, die ihre körperliche Arbeit erleichtert. Sie müssen weniger unnötige Dinge machen, weil alles schon in der Planung durchgespielt wurde. Wir verfügen über genügend Fachpersonal, weil unsere Mitarbeitenden mit Stolz bei uns arbeiten, ganz wie die Mitarbeiter:innen in einem Grand-Hotel.

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