Tunnelkompetenz

Tunnel mit Wirkung: Die Kopenhagener Metro M4 ein Jahr nach der Eröffnung

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Lesedauer: 5 Minuten

Sie fährt im Minutentakt, bringt tausende Menschen täglich ans Ziel und bleibt dabei meist unsichtbar: Die U-Bahn ist das Rückgrat moderner Städte. Auch in Kopenhagen spielt sie eine zentrale Rolle – und die Rhomberg Sersa Rail Group (RSRG) war mittendrin. Gemeinsam mit dem Joint-Venture-Partner Efacec war die RSRG für die gesamte bahntechnische Ausrüstung der neuen Metro-Linie M4 verantwortlich. Etwas mehr als ein Jahr nach der Eröffnung blicken zwei Kolleg:innen, die tief im Projekt involviert waren, zurück: Magdalena Kranawetter, damals Bauleiterin, heute Contract Manager – und Mariusz Kalinowski, Business Development Manager. 

Die M4-Erweiterung der Kopenhagener Metro verläuft auf rund 4,6 Kilometern größtenteils unterirdisch und verbindet die Innenstadt mit dem aufstrebenden Stadtteil Sydhavnen. Für die Rhomberg Sersa Rail Group bedeutete das Projekt: komplexe Bauabläufe im Tunnel, straffe Zeitpläne und hohe Anforderungen an Logistik und Koordination.  

 

Magdalena Kranawetter erinnert sich lebhaft: „Die Inbetriebnahme der M4-Verlängerung in Kopenhagen liegt inzwischen über ein Jahr zurück – und ich erinnere mich noch gut an die erste Fahrt mit der Metro über ‚unsere‘ Gleise. Das Projekt war komplex und herausfordernd, aber dank starkem Teamgeist und guter Zusammenarbeit konnten wir es erfolgreich abschließen.“ 

 

Auch Mariusz Kalinowski blickt mit Stolz zurück: „Jedes Mal, wenn ich heute mit der M4 fahre, erfüllt mich das mit Dankbarkeit. Wir waren Teil eines Projekts, das der Stadt täglich einen spürbaren Mehrwert bringt. Technisch war es anspruchsvoll und voller unerwarteter Herausforderungen – doch gerade die enge Zusammenarbeit und die solide Planung über alle Teams hinweg haben den Erfolg möglich gemacht.“ 

 

Der Bau in einem innerstädtischen Tunnelumfeld stellt besondere Anforderungen an Logistik, Koordination und Flexibilität. Magdalena beschreibt die Herausforderungen anschaulich: „Wie man sich vorstellen kann, sind die Platzverhältnisse in einer Stadt wie Kopenhagen äußerst begrenzt. Eine präzise Planung der Lagerflächen und die enge Abstimmung mit anderen Gewerken hatten daher höchste Priorität. Erschwerend kam die Corona-Pandemie hinzu – viele von uns, mich eingeschlossen, lebten nicht vor Ort.“ 

 

Auch Mariusz hebt die Komplexität des Projekts hervor: „Der Bau in einem innerstädtischen Tunnel erfordert höchste Präzision. Enge Zeitfenster, strenge Sicherheitsauflagen und die ständige Abstimmung mit den Abläufen an der Oberfläche machen das Projekt besonders anspruchsvoll. Damit alles reibungslos läuft, braucht es ein fokussiertes Team, lösungsorientiertes Handeln und vor allem eines: klare Kommunikation.“ 

Mehr als nur Gleise

U-Bahn-Projekte wie das in Kopenhagen leisten einen bedeutenden Beitrag zur nachhaltigen Stadtentwicklung. Sie sind weit mehr als reine Infrastruktur – sie verändern, wie Menschen sich in der Stadt bewegen, und wie urbane Räume in Zukunft gestaltet werden. 

 

„In einer wachsenden Stadt ist ein effizientes öffentliches Verkehrssystem unter der Erde der Schlüssel für weniger Verkehr, bessere Luft und mehr Platz für das Leben in der Stadt, für mehr Fußgängerzonen, Grünflächen oder Fahrradwege“, sagt Mariusz. „. Die Metro ist nicht nur ein Transportmittel – sie ist ein aktiver Beitrag zu mehr Lebensqualität.“ 

 

Gerade in dicht besiedelten Ballungsräumen entlasten U-Bahnen die Innenstädte und machen nachhaltige Mobilität zur echten Alternative. Auch Magdalena hat die gesellschaftliche Wirkung des Projekts hautnah erlebt: „Die Menschen in Kopenhagen waren begeistert, als ich erzählt habe, dass ich an der M4 mitarbeite. Es ist schön zu sehen, wie gut die neue Verbindung angenommen wird – und dass viele dadurch das Auto stehen lassen. Das kommt nicht nur der Stadt zugute, sondern leistet auch einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz.“ 

Ein Projekt das bleibt

Für beide ist die M4 nicht nur ein erfolgreich abgeschlossenes Infrastrukturprojekt, sondern auch ein persönliches Highlight. 

 

„In dieser Zeit habe ich viel über mich selbst und die Bedeutung eines starken Teams gelernt“, sagt Magdalena. „Wir waren wie eine kleine Familie und haben gemeinsam Höhen und Tiefen gemeistert. Trotz aller Herausforderungen blicke ich mit großer Freude auf diese Zeit zurück.“ 

 

„Für mich war das mehr als ein Bauprojekt“, ergänzt Mariusz. „Wir haben hier nicht nur Infrastruktur geschaffen, sondern aktiv an der Zukunft des städtischen Verkehrs in Kopenhagen mitgewirkt. Das macht diese Arbeit besonders.“ 

Metro M4 Erweiterung auf einen Blick

  • Tunnelstrecke: 4,6 km (zwei Röhren) 
  • Station: 5 neuen Stationen von Havneholmen nach Copenhagen South 
  • Bauzeitraum: Herbst 2021 – Oktober 2022 
  • Baumaterial & Technik: 25 600 LVTPlatten, 1 000 t Schienen, 9 300 m³ Beton, 42 km Kabel, 25 km Kabeltrasse 
  • Vertragswert: ca. 18,5 Mio. € 

Wie das Projekt im Untergrund von Kopenhagen entstanden ist, zeigt unser Video

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