Tunnelkompetenz

Tradition trifft Innovation

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Die RSRG erneuert den 670 Meter langen Touatunnel in Graubünden.

Im Kernstück des UNESCO-Weltkulturerbes Albulastrecke liegt der Touatunnel – auf 1.680 Metern und im Winter nicht erreichbar. Manche kennen die Linie von den weltbekannten Zügen Glacier Express und Bernina Express.

 

Als Teil des langfristigen Erneuerungsprogramms der Rhätischen Bahn (RhB) wird der Kehrtunnel nach der „Normalbauweise RhB“ saniert. Bereits zwei von fünf modernisierten Tunneln wurden von der RSRG auf dieser Strecke realisiert, der Touatunnel ist nun das dritte Projekt.

 

Die RhB-Tunnel stammen aus den Jahren rund um 1900. Über die Jahrzehnte haben Wasser, Eis und geologische Bedingungen ihre Spuren hinterlassen. Ziel ist es, die Bausubstanz zu erhalten und den Tunnel technisch zu modernisieren.

Erneuerung nach Normalbauweise RhB

Die alten Portale werden Stein für Stein abgetragen und im Originalstil rekonstruiert. Der Tunnelquerschnitt wird um etwa einen Meter vergrössert, die Sohle abgesenkt und mit einer Festen Fahrbahn des Typs RhB ausgestattet. Eine verbesserte Entwässerung sowie neue Werkleitungen und ein beleuchteter Handlauf für den Fluchtweg werden ergänzt.

 

Die Bauarbeiten erfolgen ausschliesslich nachts, damit der Zugverkehr tagsüber uneingeschränkt bleibt. Sobald der letzte Zug den Tunnel verlassen hat, beginnt die Sprengung: Rund 120 m³ Felsmaterial stürzen auf die Schienen. Danach werden sie geräumt und der freigelegte Fels gesichert. Während parallel die Entwässerung installiert wird, werden Tübbingelemente mit Spezialgerä- ten verbaut, die den Tunnel dauerhaft abdichten.

 

Die Portalbereiche bleiben optisch unverändert. Ein zertifizierter Architekt begleitet die Arbeiten, um das historische Erscheinungsbild zu wahren.

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Effiziente Umsetzung und nachhaltige Bauweise

Die Erneuerung der Gleise erfolgt in drei Totalsperren von 2024 bis 2026. Hierbei kommt der Tyrex zum Einsatz, um Schotter und Felsmaterial nachhaltig zu verladen und abzutransportieren.

 

Da der Tunnel schwer zugänglich ist, werden Maschinen in der eigenen Werkstatt instand gehalten. So wird sichergestellt, dass die nächtlichen Arbeiten reibungslos verlaufen – ein Ausfall hätte massive Auswirkungen auf den Bahnbetrieb der Albulalinie.

 

Digitale Unterstützung erhält das Bauteam durch die RSRG-Abteilung Digital Rail Services (DRS) . Mit dem WebGIS „Maps of RSRG“ werden Geobasisdaten und Situationspläne mit hochaufgelöstem Luftbild (Drohnenaufnahmen) vereint. Dieser digitale Datenpool reduziert die Anzahl an Feldbegehungen in der AVOR, unterstützt die einfache und ressourcenschonende Planung der Baustelleninstallation bzw. -erschliessung und dient der Beweissicherung und Dokumentation.

 

Diese interne Zusammenarbeit innerhalb der Gruppe maximiert Synergien und garantiert eine effiziente Umsetzung und nachhaltige Bauweise.

Nachteinsatz im Touatunnel

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