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Instandsetzung des Wipkinger-Tunnels

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Herausforderungen und Erfahrungen in der Tunnelsanierung. Von der Gewölbesanierung bis zur Fahrbahnerneuerung.

Die Instandsetzung des Wipkinger Tunnels stellte das Team der Rhomberg Sersa Rail Group vor eine anspruchsvolle Aufgabe: enge Zeitfenster, laufender Bahnbetrieb, komplexe Technik. Dank Innovation, präziser Planung und guter Zusammenarbeit wurde sie gemeistert – mit wertvollen Learnings für die Zukunft.

 

Der Wipkingertunnel ist ein essenzieller Bestandteil der Bahninfrastruktur im Raum Zürich. Seit seiner bergmännischen Errichtung im Jahr 1856 hat er mehrere Sanierungsmassnahmen durchlaufen, zuletzt in den späten 1980erJahren, welche die Erweiterung des Tunnels mit einem Überdeckungsbereich vorsah. Nun war es erneut an der Zeit, das bestehende Mauerwerksgewölbe lokal instand zu setzen, die Fahrbahn zu erneuern und eine moderne 132-kV-Kabelanlage unter dem bestehenden Gleis zu integrieren. Diese Massnahmen sollten nicht nur die Betriebssicherheit erhöhen, sondern auch den langfristigen Erhalt der Tunnelstruktur gewährleisten. Die Rhomberg Sersa Rail Group wurde als Generalunternehmer damit beauftragt, diese Instandstellung durchzuführen.

 

Ein herausforderndes und zugleich faszinierendes Projekt, das sowohl planerisch als auch operativ vollen Einsatz erforderte. Verschiedenste Herausforderungen – von logistischen Engpässen bis hin zu unvorhergesehenen geologischen Gegebenheiten – waren keine Seltenheit. Eine dynamische und flexible Arbeitsweise sowie Anpassungen in der Vorgehensweise führten durch engen Austausch und technische Überlegungen auf der Baustelle zum Erfolg.

 

Bereits in der Planungsphase war klar, dass die Umsetzung unter laufendem Bahnbetrieb die grösste Herausforderung darstellen würde. Der Tunnel musste während der Arbeiten für den Zugverkehr zur Verfügung stehen, was ein präzises Baustellenmanagement und eine enge Koordination mit den Fachdiensten der SBB erforderte.

Durch die Entwicklung innovativer Lösungen konnte trotz dieser Herausforderungen der Baufortschritt sichergestellt werden. So kamen moderne Spritzbetonverfahren zum Einsatz, um die Gewölbestruktur nachhaltig zu stabilisieren. Zudem wurde der Einbau der Festen Fahrbahn des Doppelspurtunnels in zwei unabhängigen Etappen durchgeführt, was die Digital Rail Services der RSRG gezielt für Verbesserungsmassnahmen genutzt haben. Beispielsweise konnte das hauseigene Heberichtsystem optimiert und damit die internationale Zusammenarbeit innerhalb des Unternehmens gestärkt werden.

 

Ein wesentlicher Erfolgsfaktor war die enge Zusammenarbeit aller Beteiligten. Neben den internen Abstimmungen und Überlegungen arbeitete das Projektteam Hand in Hand mit dem Bauherrn, Planer:innen und Sicherheitsverantwortlichen, um die besten Lösungen für die auftretenden Herausforderungen zu finden. Besonders die Abstimmung mit den SBB-Fachdiensten war entscheidend, um den Bahnverkehr nicht übermässig zu beeinträchtigen.

 

Nach beinahe eineinhalb Jahren intensiver Arbeit ist der Wipkingertunnel seit Dezember 2024 fertiggestellt. Er ist technisch auf dem neuesten Stand und die Fahrgäste können sich auf eine modernisierte Infrastruktur verlassen.

 

Für die Rhomberg Sersa Rail Group war es ein lehrreiches und spannendes Projekt, das erneut gezeigt hat, dass erfolgreiche Bauprojekte nur durch präzise Planung, innovative Techniken und ein starkes Team mit engem Zusammenhalt realisiert werden können.

 

Mit der Fertigstellung dieses Projekts endet ein weiteres Kapitel in der Geschichte des Wipkingertunnels – doch gleichzeitig wurde damit das Fundament für die kommenden Jahrzehnte für einen sicheren und effizienten Bahnverkehr gelegt.

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