RSRG entwickelt sich beim Grossprojekt Koralmtunnel kontinuierlich weiter.
Beim Projekt Koralmtunnel konnte die Rhomberg Sersa Rail Group nicht nur ihre fachlichen Kompetenzen, sondern auch die übergreifende Zusammenarbeit unter Beweis stellen.
Gemeinsam mit dem ARGE-Partner PORR wurde die Rhomberg Sersa Rail Group (RSRG) von der ÖBB für die Ausführung der beiden Lose GU1 (Feste Fahrbahn) und GU2 (elektrotechnische und maschinelle Ausrüstung) am 33 km langen Koralmtunnel beauftragt. Neben den umfangreichen baulichen Komponenten sind hier vor allem auch die logistischen Ansprüche sowie die Koordination der Schnittstellen mit den unterschiedlichen Gewerken und Auftragnehmern das Hauptkriterium.
Für die RSRG bietet dieses Großprojekt auch die Möglichkeit und Herausforderung, uns neben baulichen Aspekten in zukunftsrelevanten Bereichen wie Digitalisierung und Robotik weiterzuentwickeln, um für künftige Markterfordernisse vorbereitet zu sein und einen Kompetenzvorsprung zu generieren.
Essentiell für die erfolgreiche Ausführung eines solchen komplexen multidisziplinären Projektes ist das Zusammenarbeiten von diversen operativen Einheiten, wobei mit dem Leistungsportfolio aus der RSRG „alles rund um die Bahn“ ein wesentlicher Beitrag zum Gelingen des Projektes geleistet werden kann.
Neben der Expert:innen aus dem Projektgeschäft der RSRG sind an diesem Bauvorhaben auch die RSRG-Unternehmen Universale Bau sowie die Rhomberg Fahrleitungsbau beteiligt.
In den Bahnhöfen Wettmannstätten und St. Paul im Lavanttal baute die Universale Bau in Kooperation mit dem ARGE-Partner sämtliche Schottergleise und Weichen sowie Lade- und Waschgleise. Zudem unterstützte der Gleisbauspezialist mit dem Portalkran das Verlegen der Fahrbahnplatten und der Absorberplatten.
Die Rhomberg Fahrleitungsbau leistete in den vergangenen Jahren im Bereich der elektrotechnischen Ausrüstung und Bahnstromversorgung auf der Koralmstrecke ebenfalls nennenswerte Beiträge. Zuletzt schloss das Unternehmen das Projekt Lavanttal ab. Dabei wurde die Strecke von Eis-Ruden bis Bahnhof Lavanttal mit Oberleitung und den Granitztaltunnel mit Deckenstromschiene inklusive Hängsäulen ausgerüstet sowie im Bahnhof Lavanttal ein Unterwerk als Schnittstelle Freileitung - Fahrleitung errichtet.
Seit März 2024 realisiert das Unternehmen gemeinsam mit einem ARGE-Partner die komplette Oberleitungsausrüstung inkl. der Deckenstromschienenmontage in den zwei Tunnelröhren des Koralmtunnels auf einer Länge von insgesamt 66 km. Herausfordernd ist, dass für die Ausrüstung lediglich ein Zeitraum von acht Monaten vorgesehen ist. Rund 25 Mitarbeitende und sechs Motorturmwägen sind in Tag- und Nachtschichten im Einsatz, um diese Aufgabe in so kurzer Zeit bewältigen zu können. Unterstützt wird die Montagemannschaft durch einen eigens für dieses Bauvorhaben entwickelten Montagezug.
Eine logistische Herausforderung besteht in der Organisation und Einbringung des gesamten Materials in den Tunnel. Zu diesem Zweck gibt es vor Ort eine eigene Leitzentrale, die alle Fahrten in und aus dem Tunnel steuert, um einen reibungslosen Ablauf der Ausrüstung zu gewährleisten.
Auch im Bereich der temporären Bauprovisorien beim Projekt Koralmtunnel zeigt sich die Stärke von übergreifenden fachlichen Kompetenzen.
Für die Bauphase wurde die Baustromversorgung (Mittelspannung- und Niederspannung) inkl. der Baubeleuchtung, Kommunikation, Zutrittskontrolle und Tunnelüberwachung seitens RSRG in Zusammenarbeit mit dem RSRG Tochterunternehmen RS Safetec geplant, adaptiert (Übergaben aus den Rohbaulosen) bzw. neu installiert Um die Sicherheit im Tunnel zu gewährleisten ist bis zum Abschluss der Arbeiten bzw. dem Rückbau der Provisorien die RSRG für die Wartung und Instandhaltung dieser verantwortlich.
Hierzu zählen folgende Hauptkomponenten:
- Funksysteme (Feuerwehr -und Betriebsfunk/GSM 900)
- WLAN-Versorgung in den Querschlägen
- Personenortung im Tunnel
- Alarmierungssystem und Luftgütemessstellen
- Einbindung von Sensorik (Tür- und Torüberwachung, Lüftersteuerung, Torsteuerung)
- Diverse Schrankenanlagen mit RFID-System und Videoüberwachung
- Leitstellenequipment
Zusätzliche wurde in Zusammenarbeit mit den Digital Rail Services der RSRG eine Zugortung und Weichensteuerung für die Logistikabwicklung der Bauzüge entwickelt. Hierbei werden die Bauzüge im Freien mittels GNSS-Ortung (mit Korrekturverfahren) und im Tunnel durch das installierte Personen- und Fahrzeugortungssystem (auf BLE Basis) erfasst. Die Visualisierung erfolgt hierbei über die Partnerfirma bii-GmbH mit der Software dprob (Logistik und Bauprozessplanungssoftware), die auch in anderen Bereichen im Einsatz ist.
Diese Software-Tools hinsichtlich der Logistikabwicklung wurden speziell für die Abwicklung der elektrotechnischen Ausrüstung (GU2) erweitert und erfahren eine Weiterentwicklung für die Waren- und Lagerplatzlogistik, damit jede Komponente zur rechten Zeit am rechten Ort verfügbar ist und somit ein kontinuierlicher Leistungsablauf gewährleistet ist.
Im Thema Robotik sehen wir als weiteren Schritt in die Zukunft den Einsatz eines Bohrroboters, welcher unter RSRG-Beteiligung entwickelt wurde und erstmals bei der Montage des Handlaufes die Feuerprobe erhält.
So zeigt sich, dass die RSRG durch die große Kompetenz sowie die vielen Ideen und vielfältigen Stärken innerhalb der Gruppe sehr „schlagkräftig“ und gut für zukünftige Projekte aufgestellt ist.