Neue Technologien erleichtern die Bauabwicklung
Das Projekt „Cannstatt-Stg. Münster + Kornwestheim PBF“ war für die Rhomberg Sersa Deutschland (RSD) gleich aus mehreren Gründen ein großer Erfolg. Bei dem Projekt bewies die Rhomberg Sersa Deutschland Teamarbeit, ehrliches Engagement und wahren Pioniergeist.
Innerhalb von wenigen Monaten und unter anderem über die Osterfeiertage wurden in den drei Bahnhöfen Münster, Cannstatt und Kornwestheim 20 Weichen sowie 1 500 Meter Gleis erneuert. Für die Einhaltung der geplanten Sperrzeiten wurde gemeinschaftlich zwischen den RSD-Standorten Dresden, Mühlacker und der Rhomberg Gleisbau GmbH aus Bregenz mit Unterstützung der Jumbo Tec zusammengearbeitet.
Ein spannender Punkt in diesem Projekt war der Einsatz neuer Technologien und Digitalisierungsprozesse. Dabei wurden eine 3D-Maschinensteuerung von Leica auf einem Zweiwegebagger eingesetzt, die für diese Steuerung benötigten Digitalen Geländemodelle (DGM) modelliert, die Einsatzmöglichkeiten eines Polierstabs erkundet und das Thema digitaler Bautagesbericht weiter vorangetrieben. Die 3D-Maschinensteuerung kam zum Einsatz, da mit ihr schon durch kleine Veränderungen große Vorteile erzielt werden können. So ist eine deutliche Produktivitätssteigerung beim Herstellen des Erd- und Schotterplanums zu verzeichnen. Der Geräteführende kann diese Arbeiten nun eigenständig ohne Unterstützung durchführen, was auch zu einer Erhöhung der Arbeitssicherheit führt.
Wie das möglich ist? Dem Baggerfahrenden werden auf einem zusätzlichen Display in der Kabine ein Digitales Geländemodell (DGM) und seine Position im Arbeitsbereich angezeigt. Durch den Abgleich des realen Ist-Zustands auf der Baustelle und des digitalen Soll-Zustands aus dem 3D-Modell mittels Sensoren am Bagger, wird dem Baggerfahrenden die Information geliefert, wie weit er noch ausbaggern bzw. aufschütten muss. Die Kolleg:innen, die den Baggerfahrenden bei seiner Tätigkeit zum Einmessen dazu stets begleitet haben, können künftig für andere Arbeiten auf der Baustelle eingesetzt werden. Die Baggerfahrenden der Rhomberg Sersa Deutschland sagen selbst, dass sich für sie hier deutliche Vorteile ergeben. So lasse sich etwa beim Planum abziehen über einen Neigungssensor auf dem Display die horizontale Ausrichtung der Baggerschaufel erkennen, wodurch Nacharbeiten reduziert werden. Man kann an diesem Anwendungsfall gut erkennen, dass die Arbeit des Baggerfahrenden sich kaum ändert in dem, was er macht. Sehr wohl ändert sie sich aber in der Art, wie er etwas macht. Die Digitalisierung bietet also die Chance, durch den Einsatz digitaler Werkzeuge und Datenmodelle den Arbeitsalltag der Kolleg:innen zu optimieren, zu erleichtern und sicherer zu gestalten.
Einen schnellen Einstieg in die Digitalisierung ermöglichte weiterhin der Polierstab. Dieser setzt sich aus einer GPS-Antenne und der App Sitplan auf einem mobilen Endgerät zusammen. Mit Hilfe der Siteplan-App waren die Kolleg:innen in der Lage, sich im Projekt in PDF-Plänen sowie einer Satellitenkarte schnell zurechtzufinden, zu navigieren sowie Fotos georeferenziert für eine beweissichere Fotodokumentation zu verorten. Große Vorteile konnten in Verbindung mit der GPS-Antenne erzielt werden, durch eine zentimetergenaue Erfassung der ausgeführten Bauleistungen, wodurch zeitintensive Messarbeiten mit Maßband, Schnur und Clipboard reduziert und am Computer digitale Feldaufmaße für die Abrechnung erstellt werden können.
Das Fazit des Baustellenteams zu den neuen Technologien war durchweg positiv und bestärkt die Verantwortlichen, den eingeschlagenen Weg weiterzuverfolgen.