10 Jahre RSRG

Jeder erlebt, dass wir gemeinsam stärker sind

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10 Jahre Rhomberg Sersa Rail Group, erzählt von Michael Wolfsteiner, Geschäftsführung Rhomberg Gleisbau GmbH, zuständig für Tirol und Vorarlberg. Rhomberg Gleisbau ist ein Tochterunternehmen der Bahnbau Wels. Als Prokurist der Bahnbau Wels betreut er den Gleisbau in Süddeutschland, seit 2002 im Unternehmen.

Meine ersten Begegnungen mit Sersa waren bei den Gleisbaumassnahmen im Lötschberg-Basistunnel von 2004-2007 als Bauleiter. Wir haben damals Loks von Sersa angemietet und die Schienenschweissarbeiten gemeinsam mit der Firma Benkler (Sersa) ausgeführt. Ich erinnere mich gut an den Einsatzleiter aus dem Wallis, Felix Schmid. Für mich als junger Bauleiter war es ein Riesenprojekt, die sprachlichen Barrieren am Anfang waren ebenso riesengross. Felix hat im tiefsten Walliser Dialekt mit mir gesprochen. Die Zusammenarbeit mit diesem Walliser Original habe ich bis heute nicht vergessen. Als es im Projekt zu Terminverschiebungen kam, ist es ihm gelungen, Ersatzleute aus seinem weitreichenden Netzwerk im wahrsten Sinne des Wortes herauszuzaubern. Das hat mich tief beeindruckt. Damals habe ich erlebt, wie wichtig die menschliche Komponente ist, wenn zwei Welten aufeinandertreffen – die Sersa war in der Schweiz arriviert, Rhomberg musste sich erst beweisen.

Zusammengeführte Netzwerke als unsere Stärke

Mit der Zusammenführung von Sersa und Rhomberg 2012 sind viele Netzwerke in der Gruppe entstanden. Ich hatte damals einige Berührungspunkte mit Kollegen in Deutschland. Wie wichtig solche Netzwerke sind, hat sich im Bauvorhaben SOB Passau-Pocking im Jahr 2016 gezeigt. Die komplexen Baumassnahmen haben sich durch einige Herausforderungen bereits auf dem kritischen Weg befunden. Wie wir wissen, es gibt meistens nicht nur ein Problem, sondern es wird eine Folgekette von Problemen ausgelöst. Ralf Süß von der SIT (Schienenschweiss- und Isoliertechnik) in Rostock hat es geschafft, ein grossartiges Team von Sersa-Schweissarbeitern von Rostock in Norddeutschland innerhalb kürzester Zeit nach Passau zu verlegen. Seinem vollen Einsatz, seinem Koordinationsgeschick und der Leistung des Teams ist es zu verdanken, dass wir das Bauvorhaben zeitgerecht fertigstellen konnten.

Einsatz über Nacht (fast) selbstverständlich

Die entscheidenden Punkte in dieser Situation waren der offene und ehrliche Umgang, die lösungsorientierte Haltung. Dieses Verhalten wird meiner Einschätzung nach von den Kollegen in der Bahnbau Wels, deren Tochtergesellschaften sowie in der gesamten Gruppe gelebt. Teamgeist innerhalb einer Gruppe ist schwierig zu messen, stellt aber einen grossen Mehrwert dar.

Der hohe Anteil an gruppeninternen Leistungen trägt massgeblich zu unserem Erfolg bei. Beispiele von Geschichten, in denen die Kollegen sich mit vollem Einsatz bemühen, gibt es viele. Mir fällt spontan der Einsatz von Muamer Zahirovic aus Wels ein, als wir 2019 am Ende eines dreiwöchigen Projekts in Tittmoning-Wiesmühl eine Stopfmaschine brauchten. Es kommt selten vor, dass Maschinen aufgrund eines Defekts so kurzfristig ausfallen. Mein Kollege Muamer wusste, dass der Einsatz der Maschine wichtig war und wir nicht absagen konnten. Über Nacht hat er mit Werkstattmitarbeitern die Stopfmaschine repariert. Anstatt daheim bei seiner Familie zu sein, hat er sich aktiv um eine Lösung gekümmert.   

Integration entsteht durch Zusammenarbeit

Zur Gruppe von Bahnbau Wels sind in den letzten Jahren drei starke Firmen dazugekommen, die Universale Bau, Rhomberg Fahrleitungsbau und JumboTec. Jeder erlebt täglich, wie wir zusammenwachsen und gemeinsam stärker sind. Die Integration der neu hinzugekommenen Unternehmen findet fortlaufend in den abgewickelten Projekten, in der Zusammenarbeit der Kollegen innerhalb der Gruppe von Bahnbau Wels und der RSRG statt. Wissens- und Ressourcenaustausch funktioniert dann, wenn man sich persönlich kennt. Die Werte Hilfsbereitschaft, Wertschätzung sind bei uns hoch angesiedelt. Die Rahmenbedingungen für Mitarbeiter:innen im Bahnbau und Gleisbau sind nicht ganz einfach. Umso wichtiger erscheint mir, das bestehende Personal wertzuschätzen.

Zusammenarbeit mit Kunden im Jahr 2032

Mein Bild, wie wir im Jahr 2032 arbeiten werden? Wir präsentieren einem langjährigen Kunden einen ausgearbeiteten Vorschlag. Wir unterstützen ihn in der Ressourcenplanung, stellen unser Know-how, unsere Expertise zur Verfügung. Wir führen das Wissen auf Auftraggeber- und Auftragnehmer-Seite zusammen. Die kurzfristigen Ausschreibungen sind für uns selten geworden.

Wir gestalten Umbauprojekte alternativ, das heisst, wir sind früh eingebunden und planen im Dialog gemeinschaftlich. Besonders bei Anschlussbahnen und Nebenbahnen, auch für Industriekunden, eignet sich diese alternative Umsetzungsmethode. Weil wir früh eingebunden sind und persönlich betreuen, können wir Gesamtpakete vorbereiten.

Bahnbau Wels ist in der Stopfmaschinentechnologie Vorreiter. Wir entwickeln Innovationen in Partnerschaften mit den Netzbetreibern in Österreich, der Schweiz und in Deutschland – und können damit punkten. Unsere Auftraggeber schätzen unseren visionären Blick, unseren starken Innovationswillen und dadurch intensiviert sich die Zusammenarbeit. Jeder von uns schafft Beziehung und Nähe zum Kunden, dies beginnt bereits beim Polier, der seine Baustelle sauber und effektiv abwickelt. Die persönliche Betreuung, das Menschliche, ist uns wichtig. Wir leben diese Haltung - jeden Tag.

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