Aus dem Unternehmen

Den Dingen auf den Grund gehen

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Lesedauer: 6 Minuten

In Irland setzt die RSRG erstmals Bodenradar ein, um Hindernisse unter Schotter zu erkennen

Bessere Wartungsergebnisse, Verringerung der Ausfallzeiten, umweltfreundlicheres und vor allem effizienteres Arbeiten: Mit dem Einsatz von Bodenradar (Ground Penetrating Radar, GPR) ist es der Rhomberg Sersa Rail Group in Irland gelungen, die vorbeugende Instandhaltung von Schottergleisstreckenauf ein neues Niveau zu heben. Dazu haben die Verantwortlichen eine bewährte Reinigungsmethode für Gleisschotter mit einer bereits bekannten Technologie zusammengebracht.

 

Bislang erfolgte die Schotterbettreinigung für den Kunden Iarnród Éireann / Irish Rail (IÉ) in vier aufeinanderfolgenden Bettungsreinigungsschichten an einem Wochenende. Störungen des Schienennetzes konnten damit so gering wie möglich gehalten werden. Allerdings führten nach wie vor unerwartete im Schotter vergrabene Hindernisse oder andere Probleme, wie z. B. starke Verschmutzung des Schotters, für erhebliche Verzögerungen während einiger Schichten. Das bedeutete, dass die geplanten Arbeiten nicht in vollem Umfang durchgeführt werden konnten, sodass eine effizientere und kostengünstigere Strategie für das Gleisbettmanagement erforderlich war. 

 

Als solche erwies sich der Einsatz von GPR. In der Regel wird Radar vor allem für die Untersuchung von Schotterverschmutzung und des Untergrunds eingesetzt. Dafür wird 2,5 Meter unter der Oberfläche gescannt, um zu verstehen, wie der Schotter funktioniert, und um Mängel der Gleisgeometrie zu erkennen, bevor sie den Zugbetrieb beeinträchtigen. 

 

Für diese Technologie haben die Verantwortlichen von Irish Rail und RSRG nun eine weitere Einsatzmöglichkeit gefunden. Hierbei wird jedoch eine Antenne mit höheren Frequenzen eingesetzt, um Objekte in geringerer Tiefe zu finden. Die höhere Frequenz liefert ein eindeutiges Bild des Schotters und macht deutlich, wo sich Hindernisse befinden und wie verschmutzt der Schotter ist. Zu Beginn dieses Jahres wurde ein Testgelände im IÉ-Netz festgelegt und erste Testscans durchgeführt. Anschliessend wurden die Ergebnisse ausgewertet und ein Bericht erstellt. Auf dem Testgelände wurde eine Reihe von Hindernissen festgestellt, woraufhin ein Team vor Ort geschickt wurde, um diese Hindernisse zu finden und zu entfernen. Dies bewies, dass das GPR vergrabene Objekte, die ein Risiko für die Produktivität darstellen könnten, korrekt identifiziert. An mehreren Standorten wurden anschliessend weitere Tests durchgeführt, um das Verfahren zu verfeinern, und es wurde geprüft, ob das GPR eine messbare Verringerung der Ausfallzeiten bewirkt. 

 

Die Vorteile für den Kunden und alle Betreiber von Schottergleisstrecken: Diese Methode ist wesentlich umweltfreundlicher als die derzeitige Arbeitsmethode, da sie die Anzahl der Maschinen, die während des Arbeitswochenendes im Leerlauf stehen, reduziert und einen gezielten Aushub gewährleistet, anstatt alle 50 MeterSchotterbetten zu beproben. Das GPR hat überdies den sehr positiven Nebeneffekt, dass es für die Teams vor Ort viel sicherer ist. Diese gezielte, zügige und sicherere Arbeitsmethode ermöglicht letztlich eine datengestützte Entscheidungsfindung und einen leistungsfähigeren Plan für die vorbeugende Instandhaltung. Dies wiederum führt zu besseren Wartungsergebnissen und damit zu reibungsloseren und schnelleren Fahrgastfahrten auf dem IÉ-Netz. 

 

Urheber:in der cleveren Innovation war die „Continuous Improvement Group“ (CIG), die gemeinsame Gruppe für kontinuierliche Verbesserung der RSRG mit ihrem Kunden. Schon seit einiger Zeit lösen die dort versammelten Expert:innen komplexe Fragestellungen zur Steigerung der Leistungsfähigkeit der Unternehmen und ihrer Prozesse zum Nutzen aller. Zuletzt war es den Fachleuten gelungen, die Produktivität einer Schotterreinigungsmaschiene um fast 40 % zu steigern.

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