Die Grundlage für eine zukunftsorientierte Planung und Ausführung.
Der geplante Mattertal-Tunnel der Matterhorn Gotthard Bahn (MGB) wird die bestehende Bahnstrecke zwischen Täsch und Zermatt ersetzen, um eine sichere und ganzjährig stabile Verbindung zu gewährleisten. Um eine effiziente Planung, präzise Bauausführung und langfristige Nutzung zu ermöglichen, setzt die MGB auf eine digitale Planung mit der BIM-Methodik. Digital Rail Services (DRS) der Rhomberg Sersa Rail Group (RSRG) übernimmt dabei die hochpräzise Modellierung und Aufbereitung der Bestandsdaten als essenzielle Grundlage für das Projekt.
openBIM-Ansatz
Die Planung des Tunnels erfolgt nach den openBIM-Standards, um eine interdisziplinäre Zusammenarbeit zu ermöglichen. Die Bestandsmodelldaten wurden im Format IFC 4.3 bereitgestellt, sodass sie nahtlos in die Planung der verschiedenen Projektbeteiligten integriert werden können. Die Datenanforderungen wurden auf Basis eines in der Branche etablierten Fachdatenkatalogs definiert, was massgeblich zur klaren und präzisen Auftragsdefinition beigetragen hat.
Integration von verschiedenen Datenquellen
Für die Bestandsmodellierung wurde eine Vielzahl von Quellen zusammengeführt:
Laserscanning, Drohnenaufnahmen, Archivpläne, GIS-Daten zu Werkleitungen sowie die Anlagedatenbank der Matterhorn Gotthard Bahn. Als zentrale Grundlage für die Objektgeometrie dienten georeferenzierte, hochpräzise Punktwolken. Ergänzend kamen GNSS-gestützte Messungen der wichtigsten Werkleitungen zum Einsatz, um deren exakte Lage im Bestandsmodell zu erfassen.
Die Anlagedatenbank der MGB wurde gezielt genutzt, um zusätzliche Informationen wie Baujahr oder Zustandsklasse von Ingenieurbauwerken in das Modell zu integrieren. Archivpläne und Inspektionsberichte halfen, fehlende geometrische Details zu erfassen –beispielsweise die Breite einer Stützmauer. Um die Transparenz und Rückverfolgbarkeit der modellierten Informationen zu gewährleisten, wurden alle verwendeten Quellen direkt im Modell dokumentiert.
Zusammenarbeit über das Projekt-CDE
Sämtliche Daten wurden im Projekt-CDE (Common Data Environment) der MGB abgelegt, wodurch die komplette Koordination auf eine neue, modellbasierte Art abgewickelt werden konnte. Änderungswünsche wurden nicht mehr per E-Mail übermittelt, sondern direkt im Modell verortet und über die Schnittstellen im Projekt weitergegeben. Dies ermöglichte eine effizientere Kommunikation und eine klare Nachvollziehbarkeit der Anpassungen direkt dort, wo sie relevant sind: im Modell selbst.
Bestandsmodell als verlässliche Grundlage für weitere Projektierung
Das digitale Bestandsmodell schafft für alle Beteiligten eine verlässliche Grundlage für die weitere Planung. Es unterstützt nicht nur die eigentliche Tunnelplanung, sondern liefert auch wertvolle Informationen für Logistik, Rückbauplanung und sogar für die Kommunikation mit Anwohner:innen.
Die Rhomberg Sersa Rail Group mit ihren Digital Rail Services ist stolz darauf, mit dieser Arbeit einen wesentlichen Beitrag für eine zukunftsorientierte, präzise und effiziente Projektierung und Ausführung zu leisten.